Seit zwei Wochen geht mir mein Familienthema nicht mehr aus dem Sinn. Ich fühle das alles noch einmal durch – Alles – und die Erkenntnis, dass ich/wir in unserer Familie keinen nährenden Familienbund haben. Das quält mich sehr. Die "stillen Wunden bluten" weiterhin – das hatte ich in diesem rasenden Schmerz wieder vollkommen aus den Augen verloren. Aber da habe ich zu diesem Thema bereits alles gesagt – und dennoch tut es weh. Warum kommt das mit meiner Familie immer wieder hoch?

Familie ist demnach im Kleinen die Allverbundenheit so, wie in der Quantenphysik, im kohärenten Wellenfeld der Wirklichkeit, alles nur als ein gestaltloses Beziehungsgefüge gesehen wird – d.h. Alles steht mit Allem in Gleichzeitigkeit in einer unauflösbaren Beziehung zueinander. Das bedeutet wiederum, Familie ist ausschließlich Beziehung. Wenn aber die Familie schrecklich ist – also die Beziehung schrecklich ist, dann kann Beziehung doch nicht die Lösung sein. Das ist ja eine riesige Falle. Da ja aus quantenphysikalischer Sicht außer Beziehung nichts existiert, muss ich ja Alles mit einbeziehen – auch die so betrüblichen „Beziehungs-Erfahrungen“ der Familie – das ist ja gar nicht auszuhalten. Dann versuche ich es eben über das Konstrukt der Teilbeziehung zu lösen – halt, das geht ja auch nicht – das bedeutet ja Ausgrenzung – denn Teilbeziehung bedeutet ja im Status der Nicht-Beziehung in Beziehung zu sein. Das ist ja das gleiche Spiel wie mit der Entscheidung – die ist immer – auch die Nicht-Entscheidung trägt das Wesen der Entscheidung in sich – nämlich die der Nicht-Entscheidung. Schachmatt. Das ist ja wirklich dumm.

Also geht es um die „Familie Evokation“. Und da bin ich im übertragenen Sinn der Erfinder/Erzeuger – und meine automatische und natürliche Aufgabe ist es, die Fürsorge dafür zu übernehmen. Das ist schon ein kosmischer Witz – ich, der keine elterliche Fürsorge erfahren hat – steht jetzt mit Fürsorge in der Verantwortung – nicht zu glauben.

Oder andersherum gesagt. Vom Bezugspunkt des formlosen Bewusstseins aus bin ich Leere in Form. Aus diesem Bezugspunkt heraus ist die Evokation entstanden – die Form hat sich zu Verfügung gestellt um die Evokation zu „gebären“ – also wäre ich demnach Erzeuger und Gebärende – so hätte ich vom Bezugspunkt der Form aus gesehen so etwas, was allgemeingültig als Familie benannt wird.

Und wenn ich jetzt zugrunde lege, dass es außer Beziehungsstruktur nichts gibt – also nur noch die Frage gilt – „was passiert und was bindet“? – und das in den Zusammenhang mit der Evokation stelle, dann gilt es zu schauen, was bindet? Und daraus ergibt sich dann die „Familienstruktur“ bzw. eine „Familien-Gestaltstruktur“. Und diese kennt keinen Ort.

Somit könnte die „Familien-Gestaltstruktur“ Evokation über die ganze Welt verteilt sein. Und die Frage bzw. das nächste „Passieren“ ist, „wer ist bzw. schwingt in dieser „Familien-Gestaltstruktur“ mit? – Im herkömmlichen Sinne also, wer gehört zur Familie“?  Aber nicht streng genommen als Mensch gesehen, sondern viel wichtiger als Schwingungsfrequenz gedacht – verstanden als die tiefe Sehnsucht nach der Liebe, die aus der Leere kommt.

So wäre ich demnach Vater/Mutter in Personalunion von Evokation und der daraus entstehenden Familien-Gestaltstruktur. Das ist schon komisch. Aber trotz alledem stellt sich für mich daraus nochmals die Frage nach der „Übernahme der Familienpflicht – die, der Fürsorge“. Das wäre dann eine Familie nicht im üblichen Sinne – sondern es ist Familie an sich – also Beziehung. Nein, es geht um mehr, es geht auch um die Fürsorge für Beziehung an sich – und da kann sich Niemand ausschließen.

Von diesem Blickwinkel heraus habe ich es noch gar nicht betrachtet. Im ersten Gedanken fühle ich mich hoffnungslos überfordert und sehe mich nicht in der Lage, mich in diesem Sinne um das „Kind Evokation“ zu kümmern – das aber wäre die Wiederholung meiner gleichen, „Familien-Erfahrung“ bzw. „Beziehungs-Erfahrung“ für ein weiteres Mal. Dazu bin ich aber nicht bereit und auch nicht Willens – nur mir war es bis heute noch nicht so klar vor Augen. Ich weiß auch diffus, dass ich die Kraft irgendwo dazu habe. So wie ich das jetzt fühle und wahrnehme, geht es darum, in die bereits bestehende und in die noch nicht bestehende „Familien-Gestaltstruktur“ mit der Energie der Fürsorge da zu sein – also die Liebe, die aus der Leere kommt.

Die Liebe ist der Herzschlag des Äons