Peter Heindl in Berlin
Evokation
Geist zeugt Realität


Autorin: Juliane Stüfen

Ein Freund brachte mich 2009 in Berlin auf die Idee, in die Schützenstraße zu gehen.
„Ich wusste nicht was Evokation bedeutet“. Es gibt Dichter, die evokativ dichten. So etwas wie das Überschreiten der Realität, Evokation, Erweckungen von Vorstellungen oder Erlebnissen bei Betrachtung eines Kunstwerkes. Die Neugierde trieb mich in diese Schützenstraße mitten in Berlin. Ein Haus umgeben von Hotels und Geschäften. Vor dem Eingang eine große Säule mit goldenen Schriften „Geist zeugt Realität“. Es erwartete mich eine Überraschung in diesem irren lebendigen kreativen Berlin. Ausstellungen, Veranstaltungen, Geld, Geld, Geld, wir ziehen nach Berlin, hier ist was los! Ein geistiger Anspruch, der Unruhe mit sich bringt. Mich erwartete ein großer Raum, zweistöckig, alles in weiß mit Schriften an der Wand. Ein großes dreidimensionales Goldbild, 24-Karat Blattgold. Als erstes hörte ich Klänge. Es war keine Musik, es war reiner Klang der mich irritierte. Die Aufmerksamkeit ging als erstes auf das Goldbild. Es war der Kulminationspunkt in diesem Raum. Dieses Bild leuchtete und erinnerte mich an etwas, das ich mir nicht erklären konnte. Die Schriften an der Wand zeugten von den Mythen und von der Quantenphysik. Hier war Klarheit am Werk und Inspiration. Aber gleichzeitig erinnerte es auch an die Leere und an die Null. Ich wollte mehr erfahren. Ist das eine Galerie? Ist es ein Museum? Ein Theaterraum? Es ist eine künstlerische Imagination und Installation. Peter Heindls Credo ist: alles ist Information und Energie, es geht um geistige neue Räume, die wir erfühlen. Peter Heindl bat mich, seien sie bereit, sich von den Schriften an der Wand, dem Goldbild und von den Klängen inspirieren zu lassen. Vielleicht erschließt sich eine Dimension des Fühlens und Denkens ihres eigenen inneren Raumes. Es gibt den inneren Menschen und es gibt den äußeren Menschen. Hier geht es um den inneren Menschen. Ihre menschliche Zelle und ihre Membrane hat mehr Informationen als sie ahnen und das Wort Ahnen ist hier richtig. Sie haben es mit den Ahnen zu tun, mit den Mythen der Vergangenheit und der Gegenwart.


Juliane Stüfen

Ich las an den Wänden: Die Liebe ist der Herzschlag des Äons. Ja, das Äon ist die Ewigkeit. Was habe ich damit zu tun? Hier geht es nicht um Religionen und nicht um Spiritualität im Sinne von Vorstellungen und Auslegungen, sondern um das noch einmal Durchdringen von Mythen, um noch einmal zu erkennen, zu erfühlen was sie uns sagen wollten. Denn wir haben die Mythen erstarren lassen aber wir benutzen sie noch. Wir laden sie noch auf, weil sie uns an die Ewigkeit erinnern. Die neue Verehrung ist die Quantenphysik. Es ist der Mythos der Gegenwart und diese Botschaft las ich an der anderen Wand. Dieser Mythos verlangt Vertrauen, hier geht es um die Leere die sich füllt mit dem Wissen um unsere Membrane, unser Empfangsorgan für Geist und Gefühl, das uns mit dem Elektron des Universums verbindet. Es geht um Imagination und hier dieser Raum ermöglicht dies zu erfassen und zu erfühlen. „Ich“ bin gemeint aber es hat was mit „Freiheit“ zu tun. Ich brauche Mut, weil so viele Informationen in mich eindringen.


Das Goldbild

Ich sitze in einem Sessel und schaue auf das Goldbild. Blattgold dreidimensional, das ganze Bild ist überzogen mit kleinen Törtchen die leuchten. Mein Auge wird getroffen, die Mythen werden wach und ich denke GOLD, GOLD, GOLD, des Menschen Traum von dem Wunder mehr davon zu besitzen. Es ist eingefangenes Licht - die Sonne im Herzen und den Goldbarren im Kopf. Welche Kraft verleihen wir diesem Mythos seit Jahrtausenden? Es ist Edelmetall, auch Aurum genannt. Die Farbe der Könige, die Farbe der Götter, der Goldschmuck, die Sehnsucht der Maler, um das Goldene zu bannen. Hol dir Gold, dann hast du Geld, dann bist du was. „Im monochromen Gold spiegelt sich der Glanz der Gottheit“ – Zitat Yves Klein. Gold ist ein Fetisch geworden. Wie können Fetische eine solche Macht entfalten, dass sich der menschliche Geist ihnen beugt? Gold ist das Äon, die Sehnsucht nach dem Licht, es ist ein Gefühl der Wärme und der Sehnsucht nach Beständigkeit. Aber wir haben Gold erstarren lassen und dieses Erstarren hat uns eingeholt. Dabei sind wir auf einem ganz anderen Weg, Materie zu durchdringen. Dieses Goldbild ist selbst ein Mythos. Und ich bin darauf reingefallen. Denn es sind Atome, hier geht es um das „Nichts“. Das nenne ich Kunst der Wahrheit. Aber es leuchtete wunderbar. Mein Auge hat die Lichtfilterung an meine Zellen weitergegeben, besser gesagt an die Zellmembranen.
Ich möchte auf Bruce H. Lipton zu sprechen kommen. Ein Zellbiologe, der sich mit Quantenphysik auseinander gesetzt hat. Er sagt, die Aktivität einer bestimmten Art von Kanalproteinen, der Natrium-Kalium – der AT Phase, verdient besondere Aufmerksamkeit. Jede Zelle hat in ihrer Membran Hunderte dieser Kanäle. Gemeinsam benötigen sie für ihre Aktivität ungefähr die Hälfte des täglichen Energieverbrauchs unseres Körpers. Diese Kanäle öffnen und schließen sich so häufig, dass sie der Drehtür eines Kaufhauses im Schlussverkauf ähneln. Jedes Mal, wenn sich der Kanal dreht, befördert er drei positiv geladene Natriumatome aus dem Zytoplasma heraus und bringt dafür zwei positiv geladene Kaliumatome von draußen in das Zytoplasma hinein. Die Funktion der Membran, „intelligent“ auf jeden Umweltimpuls zu reagieren und daraus ein Verhalten abzuleiten, macht aus ihr das wahre Gehirn der Zelle. Wenn dieses Goldbild diese Impulse auslöst, dann bin ich wach und bereit innere Bilder zu zulassen, die meine Kreativität fördern.

Peter Heindl zitiert: Die Quantenphysik nennt diesen imaginären Raum auch R4 oder 4D. Er wird von ihr sehr präzise als ein Sammelbecken von neuen Möglichkeiten beschrieben. Die Lichtreflektion war das eine Erlebnis aber es begleitete mich ja der Klangteppich gleichzeitig. Als ich den großen Raum betrat, hörte ich diese feinen Klänge nicht, erst nach einer Weile drangen sie an mein Ohr. Das Sehen und Hören in diesem Zustand der „aktiven Ruhe“ zog mich immer weiter in meinen inneren Zustand, der mich an Erlebnisse teilnehmen ließ, die ich vergessen hatte. Klang – Ton – Musik waren für mich immer lebensnotwendig. Die musikalischen Intervalle der Komponisten, Strauss wurden von seinen musikalischen Einfällen verfolgt. Ich frage mich, klingt das Universum? Vielleicht haben die Künstler einen Zugang zum kosmischen Klang gehabt. Natürlich haben sie die historischen und kulturellen Hintergründe ihrer persönlichen Sichtweise eingebracht oder dramatisiert für die Oper.



Peter Heindl – der Klangteppich

Die dekonditionierende Musik ist eine Trilogie mit den Titeln:

point of emergence             auftauchen
point of deepest peak          ich fühle mich auf dem tiefsten Gipfel
point of expanded void        weitläufig frei unbesetzt

Die Musik wurde von Heindl komponiert, eingespielt von Manfred Preis für Bassklarinette und Saxophon – seit 1980 Mitglied des Orchesters der Berliner Philharmoniker.
Die Komposition der Musik ist wie eine Software, die so angelegt ist, dass sie die negativen und hinderlichen Gedankenmuster dekonditioniert. Die sensitive Übertragungstechnik besteht aus folgenden Komponenten:

4 Klangsäulen
Röhrenverstärker
CD Player


Juliane Stüfen

Das Goldbild und der Klang
Ich hatte den Eindruck der Klang kam von weit her, es wurde sehr weit in mir und ich fühlte Unbegrenztes. Dieser Zustand hatte etwas mit meinem Wesen zu tun. Ich war weder Mann noch Frau - „androgyn“. Erlöst von was? Dieser Zustand wirft Fragen auf. Im Saxophon ist immer in seiner Auswirkung ein Schrei verborgen. Die Nerven sind in Kollision, das Saxophon vermittelt nie Ruhe, es ist immer ein Impuls darin verborgen sich schnell zu bewegen. Im Gegensatz zur Klarinette, sie hat das freundliche und liebliche in ihrem Klangcharakter. Die Instrumente die wir Menschen erfunden haben, waren von ihrer Klangvorstellung schon erfasst und erfühlt bevor sie hergestellt wurden. Über welche Wahrnehmung verfüge ich, um einen Ton innerlich zu hören, der nur dieses Instrument erfüllen kann. Den Instrumenten Bassklarinette und Saxophon ist eine Klangschale beigegeben. Dieser erzeugte Klang ist neutral und erinnert an das androgyne Wesen das wir auch sind. Ist es ein Point der Ruhe? Aber es ist eine bewegte Ruhe die etwas herbei ruft, das ich nicht in Worte fassen kann. Ist es Harmonie – alles strebt nach Gleichheit und Ausgewogenheit? Das große unbekannte „Nichts“. Möchte mir das Klanguniversum einen Impuls anregen der meine schöpferischen Möglichkeiten freisetzt? Durch das Goldbild und durch den Klangteppich scheinen meine Zellmembranen auf Empfang eingestellt zu sein.

Wenn Peter Heindls „künstlerische philosophische Installation“ diese Impulse auslöst, dann hat er viel erreicht.

Wir alle sind Künstler im Sinne von schöpferischer Kraft. Wir erlernen, uns mit der Quantenphysik anzufreunden und dem Elektron – der Aufladung zu vertrauen. Wir brauchen Visionen die zur Imagination führen. Ein Visionär war Christoph Schlingensief, seine Oper „Metanoia“ wollte er im Inneren eines  Körpers spielen lassen, die Kostüme waren gelb – lichtdurchflutet. Sein Körper ging durch so viel Leid aber sein Bewusstsein war wach und da war „Wissen“ und Ablösung von der Zelle gleichzeitig. Er konnte es nur künstlerisch ausdrücken. Das visionäre Vertrauen bedarf einer großen Neutralität und Naivität, um dem Mythos der Jungfräulichkeit zu begegnen. Denn in der christlichen Lehre ist die Jungfrau die reine Seele. Leider hat die Kirchenlehre gemeint es geht um die Sexualität der Maria – die mit Joseph keinen Geschlechtsakt ausgeführt hat. So kann der Mythos der Unbeflecktheit in die Irre geführt werden. Die Seele lernt, ist immer die Klarheit und in diesem Sinne die neutrale Reine. Klang – Ton – Licht ist ein Lebenselement das unmittelbar auf uns einwirkt und Kräfte freisetzt die unser begrenztes „Ich“ überschreitet. Wie wir die Kräfte der Kreativität sozialisieren, lebbar auf diese Erde eingliedern und Mut entwickeln ist die kommende Aufgabe. Dafür bedarf es auch der Künstler mit der „Reinen Seele“ das Wissen um das Empfangsorgan des Menschen die Zellmembrane.
Peter Heindl spricht viel über Immanuel Kant, „Der kategorische Imperativ“, Geist zeugt Realität, die meisten metaphysischen Fragen seien für die menschliche Vernunft unlösbar. Die Erkenntnis müsse sich auf Erscheinungen beschränken, so Immanuel Kant in seiner transzendentalen Philosophie. Spiritualität ist zum Modewort erkoren, bist du spirituell hast du es mit Innerlichkeit zu tun? Und dann stellen sie eine Kerze auf und warten auf den Geist, meditieren – nachdenken auf seine eigenen Gedanken bauen? Seine Begrenzung erfahren? Oder habe ich elementare Fragen an mein „Sein“, an mein unbegrenztes Wesen? Die Forschung der Quantenphysiker haben mit Hilfe der Elektronenmikroskope Einblicke erhalten das uns ein Paradigmenwechsel mit sich bringt und eine Sichtweise die sich mit der menschlichen Zelle und der Zellmembrane auseinandersetzen muss. Es geht um das Elektron! Was ist das für eine Ladung an Energie? Bruce H. Lipton schreibt in seinem Buch “Intelligente Zellen” die Physiker entdeckten durch die Quantenmechanik, dass das Universum eigentlich aus nichts anderem besteht als aus reiner Energie. Was teilt sich da mit, habe ich ein Empfangsorgan, Lipton meint es ist die Zell-Membrane, sie ist nur sieben Millionstel Millimeter dick und nur durch ein Elektronenmikroskop sichtbar.


Wer ist Peter Heindl  

Jahrgang 1958, in Frankfurt am Main geboren
Ausbildung und langjährige Managertätigkeit in der Spitzengastronomie
Berufsbegleitende Ausbildung zum Industriefachwirt
Fünf Jahre Subunternehmer im Ausland
1997 Gründung der Unternehmensberatung Back und Organisation
Interdisziplinäre Forschung und Entwicklungsarbeit in den Bereichen Zellbiologie, Psychologie und Quantenphysik für das zukünftige Instrument Evokation

2001 Mitbegründer der Branchen unabhängigen Beraterfirma Evolution
Schwerpunkt Organisation und Personalentwicklung
Kennzeichen ist die wechselseitige Verbindung von kognitiven Wissen und emotionaler Intelligenz zu einer Einheit
Durch die Verbindung der praxisorientierten und langjährigen Forschungsarbeit entstand ein Schmelzpunkt, in dessen Ergebnis das Instrument Evokation hervor kam

2007 Eröffnung der ersten creative mind gallery mit der Evokation am Hackeschen Markt in Berlin Mitte

Umzug in die Schützenstraße 8, Berlin Mitte
Veranstaltungen, Vorträge, Seminare Einführung in die Evokation
In den vier Jahren sind ca. 5000 Menschen von der Evokation informiert oder eingewiesen worden
Internationale Gäste wurden besonders am Hackeschen Markt empfangen und mit der Evokation bekannt gemacht
Ärzte, Wissenschaftler und Künstler wurden aufmerksam auf die Philosophie und die Zellbiologie durch diese philosophische künstlerische Installation – Evokation

Berlin 2010

Alle Rechte, auch der Vervielfältigung und des auszugsweisen Nachdrucks ist Juliane Stüfen und Peter Heindl vorbehalten.

www.stüfen-medien.de